Norwegische Waldkatzen


Herkunft

Die ersten langhaarigen Katzen sind aus der Türkei, dem Iran und Südrussland dokumentiert. Bis dahin waren nur kurzhaarige Katzen bekannt. Es gibt Vermutungen, dass langhaarige Katzen im 19. Jhdt mit den Wikingern auf dem Seeweg nach Skandinavien gekommen sind. Katzen wurden eingesetzt um die Schiffe mäusefrei zu halten. 

Die heutigen Norwegischen Waldkatzen könnten späte Nachkommen der Türkisch Angora Katzen sein. Das Fell der Norwegischen Waldkatzen ist gröber und der Körperbau gedrungener. Sicher mischten da die ortsansässigen Hauskatzen mit, die besser an die klimatischen Verhältnisse angepasst waren.

Nordische Legenden beschreiben, dass die "Huldrekatten" seit Jahrhunderten in Norwegen gelebt haben und von Bauern als gute Mäusefänger geschätzt wurden.

Ende des 19. Jahrhunderts kam in Europa erstmals Interesse an Rassekatzen auf. Im Jahr 1871 fand in London im Crystal Pallace die erste Katzenausstellung statt. Das Interesse an Langhaarkatzen galt damals vor allem den Persern. Die erste Norwegische Waldkatze (Gabriel Scott Solvfaks, schwarz-silber getigert) war 1912 erstmals auf einer Ausstellung zu sehen, fand aber wenig Interesse. Erst im Jahr 1973 wurde ein Zuchtprogramm für diese Rasse begonnen, im Jahr 1977 wurde die Norwegische Waldkatze erstmals von der FIFé anerkannt. Als erste Norwegische Waldkatze wurde Pan's Trul eingetragen. 


Das Wesen der Norwegischen Waldkatze

Die Norwegische Waldkatze ist eine ausgeglichene, gesellige und freundliche, aber auch sehr lebhafte Katze. Ein eingenetzter Balkon oder ein gesichertes Freigehege ist ideal für diese lebhaften Katzen, sie fühlen sich aber in einer Wohnung, in der sie hohe stabile Kratzbäume auf und abklettern können, genauso wohl. Norweger sind sehr verspielt und bleiben dies auch im Alter. Jeder Spielmaus wird nachgejagt, jeder Ball wird verfolgt, neugierig wird jeder Tascheninhalt untersucht, einfach nichts darf entgehen. Sie sind lernfähig, problemlos kann man ihnen beibringen was man darf und was nicht. Ein Hund in der Familie ist für sie kein Problem. Sie schließen schnell mit ihm Freundschaft und werden willkommene Spielgefährten. 


Das Aussehen der Norwegischen Waldkatze

Die Norwegische Waldkatze ist eine sehr natürliche und große Rasse. Sie hat einen muskulösen Körperbau mit kräftigen Knochen. Der Körper ist langgestreckt und hochbeinig mit etwas höheren Hinterbeinen. Die großen Pfoten haben Haarbüschel zwischen den Zehen. Erst in einem Alter von drei bis vier Jahren ist sie endgültig ausgewachsen. Von der relativ langen Nase bis zur Mitte des runden Oberkopfes weist der Kopf ein gerades Profil auf. Von vorne betrachtet bildet der Kopf ein gleichseitiges Dreieck.

Die Norwegischen Waldkatzen haben große ovale Augen, welche schräg zum Ansatz der Ohren gestellt sind. Unabhängig von der Fellfarbe sind alle Augenfarben vertreten. Die Ohren sind am Ansatz weit und laufen spitz zu. Im Idealfall verläuft der äußere Ohrrand, von vorne betrachtet, in einer Linie über die Backen bis zum Kinn. Die Ohren tragen meist kleine Luchspinsel an den Spitzen sowie lange Haarbüschel in den Ohrmuscheln. Das Kinn ist sehr kräftig, jedoch etwas weniger ausgeprägt als bei den Maine Coons.

Das Fell ist halblang und hat eine dichte Unterwolle. Das Deckhaar an Rücken und Flanken ist etwas länger und wasserabstoßend, es besteht aus gröberen langen und glänzenden Haaren. Im Winter trägt die Norwegische Waldkatze eine dichte üppige Halskrause und an den Hinterbeinen wird das Fell auffallend lang. Bei Jungtieren entwickelt sich das Deckhaar langsam und ist anfangs noch nicht zu sehen, es kann ein bis zwei Jahre dauern bis das Fell voll entwickelt ist.

Der Schwanz ist lang und buschig. Zurückgelegt sollte er bis zum Nacken reichen, mindestens aber bis zu den Schulterblättern. 


Die Pflege der Norwegischen Waldkatze

Das Fell erfordert keine besondere Pflege. Es genügt die Tiere ab und zu mit einem groben Kamm und einer Bürste zu pflegen. Während des kurzen, heftigen Fellwechsels - vor allem im Frühjahr - sollte das Fell möglichst jeden Tag gebürst werden. So kann auch verhindert werden, dass zu viele Haare abgeleckt werden und in den Magen geraten.

Die Tiere zu baden ist nicht notwendig. Die Ohren sollen ab und zu kontrolliert und nötigenfalls mit einem speziellen Mittel gereinigt werden. Falls eine Katze ihre Krallen zu wenig am Kratzbaum abnützt, können diese mit einer Krallenschere gekürzt werden.