Über Leichtsinn, Rücksichtslosigkeit und Vandalismus wurde genug berichtet, eine weitere Facette in der Gewalt gegen Fledermäuse kommt dann zum Vorschein, wenn eine Fledermauskollonie nicht in das Konzept einer kommerziellen Tätigkeit paßt. Gesteinsabbau in unmittelbarer Nähe von geschützten Winterquartieren und Zerstörung derselben, Dach- oder Kellerausbauten mit gleichzeitiger Beseitigung der ohnehin unerwünschten Fledermäuse, Renovierungsarbeiten, die aus terminlichen Gründen in die Zeit der Wochenstuben fallen und die bereits erwähnte Holzgewinnung durch radikales Ausforsten sind Beispiele dafür, daß der Artenschutz genau dort aufzuhören scheint, wo geschäftliche Interessen anfangen. Es ist jedoch zu bemerken, daß einige einschlägige Unternehmen bei Kontakt mit Fledermäusen sofort den Rat von Fachleuten einholen und so bereits mehrmals ein großer ökologischer Schaden vermieden werden konnte ohne ökonomische Nachteile einzuhandeln. Dieses beispielhafte Verhalten ist von unschätzbarem Wert für die Erhaltung aller Tier und Pflanzenarten.
Der direkten Bedrohung steht die direkte Hilfe entgegen. Die Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft hat sich den Schutz und die Erforschung der heimischen Fledermausfauna zum Ziel gesetzt. Die jahrelange Erfahrung der Arbeitsgemeinschaftsmitglieder, bis hin zur Jungenaufzucht und der Behandlung verletzter Tiere, hat bereits vielen Fledermäusen ein vorzeitiges Ende erspart. Die Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft ist ein eingetragener Verein, sie besitzt die ausdrückliche Genehmigung zur Haltung von Fledermäusen. Jeder Versuch Fledermäuse als Haustiere zu halten ist strengstens verboten und würde den Tieren erhebliches Leid zufügen, da die Haltung von Fledermäusen nur unter speziellen Voraussetzungen möglich ist und umfangreiche Erfahrung voraussetzt. Für Fragen und Anliegen betreffend Fledermäuse, steht die Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft gerne jederzeit zur Verfügung. Ebenso besteht ein großes Interesse an Meldungen über Fledermausbeobachtungen, insbesondere auf Dachböden und in Baumhöhlen.